Regierung und ÖBB hatten sich am Vortag mit den Ländern Niederösterreich und Steiermark auf eine komplette Neuplanung des seit Jahrzehnten umstrittenen Tunnelprojekts geeinigt. Ursprünglich von Gloggnitz bis Mürzzuschlag geplant, soll der Tunnel demnach auf steirischer Seite um 7 Kilometer bis Langenwang verlängert werden. Außerdem soll nun eine zweiröhrige statt der ursprünglich geplanten einröhrigen Variante kommen. Auch die Genehmigungsverfahren sollen dafür laut Bundeskanzler komplett neu aufgerollt werden.
Laut Huber gibt es für die Neuplanung fünf Alternativen. Zwei davon - eine Nord- und eine Südvariante - würden derzeit noch genauer geprüft. Ausgewählt werde jene, die den ökologischen und hydrologischen Anforderungen am besten entspreche. Der "Genehmigungsverlauf", hofft Huber, könnte dann in drei bis vier Jahren abgeschlossen werden und der Vortrieb in weiterer Folge 2011 beginnen. Eine Inbetriebnahme wäre dann 2018 möglich, so der ÖBB-Holding-Vorstand.
Ob Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll (V) dem neuen Projekt zustimmen wird? Huber meint dazu: Er habe zumindest "den Eindruck, dass der Landeshauptmann in einer freundlichen Atmosphäre die (vortägige, Anm.) Sitzung verlassen hat".
Auch Proteste aus Mürzzuschlag, das nach der neuen Variante untertunnelt werden soll, erwartet Huber nicht. Auf eine politische Beurteilung, warum diese Variante Anfang der 90er-Jahre verworfen worden war, wolle er sich nicht einlassen. Heute sei man im Infrastruktur-Ausbau aber "reifer" und könne daher "objektive Kriterien entscheiden lassen", so Huber.