Rabattschlachten bei Autos gehen weiter - drücken aber auf die Gewinnmargen

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Genf - Die Rabattschlacht der Autohersteller hat in Europa mittlerweile das Niveau des US-Marktes erreicht und dürfte nach Einschätzung von Managern in den kommenden Monaten andauern.

"Der Wettbewerb am Automarkt ist ziemlich aggressiv", sagte der Europachef von General Motors, Fritz Henderson, in dieser Woche am Rande des Genfer Autosalon. "Wir sind nicht die Einzigen, die neue Autos auf den Markt bringen wollen, unsere Konkurrenten machen das natürlich auch."

GM verborgt Autos 3 Tage für Testzwecke

GM hatte am Dienstag angekündigt, europäischen Kunden Neuwagen der Marken Opel und Vauxhall künftig drei Tage lang zum Testen zur Verfügung stellen zu wollen. "Die Kosten dafür werden erheblich sein", sagte Henderson. "Aber wir betrachten das als eine Investition." Bei dem GM-Programm soll den Kunden ein Nachlass angeboten werden, wenn sie das Auto nach den drei Tagen tatsächlich kaufen.

Rabattschlachten zehren an den Gewinnmargen

Die Rabattschlacht habe in Europa bereits ähnliche Ausmaße wie in den USA erreicht, sagte Pete Kelly von dem auf die Autobranche spezialisierten Marktforschungsinstitut J.D. Power-LMC in London. Genau könnten die Kosten für Anreizprogramme in Europa jedoch nicht ermittelt werden, weil der Markt zu stark segmentiert sei. In den USA lassen sich Autohersteller Branchenexperten zufolge die Kaufanreize durchschnittlich mehr als 2.500 Dollar (1.908 Euro) pro Auto kosten. Diese Preisnachlässe haben zwar den Absatz angekurbelt, zehren aber an den Gewinnmargen der Autobauer.

Auch der Chef des französischen Autoherstellers PSA Peugeot Citroen, Jean-Martin Folz, geht in Europa von einem anhaltend hohen Konkurrenzdruck aus, ein regelrechter Preiskrieg sei aber nicht zu befürchten. "Ich sehe keinen steigenden Preisdruck, aber die Lage wird wahrscheinlich so angespannt bleiben wie sie ist."

Keine wesentliche Erholung erwartet auch Opel-Chef Hans Demant auf dem Genfer Autosalon. Das betreffe sowohl das Marktvolumen wie auch den Preisdruck in der Branche. Auf dieser Einschätzung basiere auch das Sparprogramm für das defizitäre Europageschäft des Opel-Mutterkonzerns General Motors(GM).

Jeder Hersteller, der seine Zukunft auf die Annahme gründe, der Markt werde wieder besser, mache einen "Riesenfehler", ergänzte Demant. Opel selbst hatte wie andere Hersteller vor einigen Jahren noch damit gerechnet, dass die Autokonjunktur in Europa wieder an Fahrt gewinnt. "Wir haben zu viele Kapazitäten aufgebaut, weil wir von einer Marktverbesserung ausgegangen sind", sagte Demant. (APA/Reuters)