Vor allem land- und forstwirtschaftliche Flächen in Rumänien und Bulgarien haben es Fries angetan: "Ich glaube, dass diese Länder mit ihren Ressourcen in den kommenden zehn Jahren eine tolle Entwicklung machen werden." Kaufen wolle man bis zu 10.000 Hektar. Durchziehen will der Wirtschaftsanwalt ein solches Engagement allerdings "mit professioneller Betreuung". "Denn", so Fries, "von Land- und Forstwirtschaft verstehe ich nichts."
Grund und Boden seien dort "billigst" zu haben und die erzielbaren Erträge nicht zuletzt wegen der zum Teil exzellenten Bodenbeschaffenheit überdurchschnittlich.
Flaggschiff Böhler-Uddeholm
Flaggschiff im Fries'schen Beteiligungsportfolio ist der Edelstahlerzeuger Böhler-Uddeholm, wo die Gruppe durch den Ausstieg der ÖIAG mit 25,6 Prozent zum Kernaktionär avanciert ist. "Wir wollen langfristig engagiert bleiben", sagte Fries. Die Investorengruppe sei klein, reagiere auf Zuruf. Jeder der Beteiligten müsse bereit sein, sein Geld für mindestens fünf, zehn Jahre aus der Hand zu geben.
Noch im März will Fries in der Causa Böhler-Uddeholm den Verfassungsgerichtshof anrufen und damit gegen eine in der Vorwoche publik gewordene Entscheidung der Übernahmekommission vorgehen. Diese hatte geprüft, ob die BU Industrieholding, hinter der die Fries-Gruppe steht, nach dem Rückzug der ÖIAG ein Pflichtangebot hätte stellen müssen.
"Es geht ums Prinzip"
Nein, heißt es in dem Bescheid der Kommission, jedoch wurden Bedingungen festgelegt, die eine umfassende Beherrschung des Edelstahlkonzerns verhindern sollen. "Wir wollen weder Aktien zukaufen noch zusätzliche Aufsichtsräte stellen, es geht ums Prinzip", sagte Fries. "Schließlich war bei unserem Einstieg in Böhler-Uddeholm von einem Ausstieg der ÖIAG keine Rede."