Die Gründer von Yahoo - Jerry Yang (l.) und David Filo.

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Jerry Yang und David Filo machten vor zehn Jahren aus ihrem Hobby einen Beruf und gründeten das Internet-Portal Yahoo , das für eine ganze Generation zum Inbegriff des Zugangs zum World Wide Web wurde. Was die Yahoo-Gründer von vielen anderen Unternehmern der Dot-com-Ära unterschied, war der Wunsch, so schnell wie möglich Geld zu verdienen. Und im Gegensatz zu den meisten Firmen überstand Yahoo auch das Platzen der Dot-com-Blase.

"Wir waren nicht zivilisiert"

Die Unbekümmertheit dieser Zeit gefiel Yang und Filo nie so recht, auch wenn der Firmenname (Yahoo bedeutet Krakeeler) darauf hinweist, dass sie nicht so humorlos sind. "Wir waren sicher nicht mondän oder zivilisiert", sagt Yang in einem Interview vor dem Firmenjubiläum am 2. März.

Der Sinn fürs Geschäftliche führte - allen Skeptikern zum Trotz - dazu, dass Yahoo schon nach weniger als zehn Monaten erstmals Gewinn machte. Und er half dem Unternehmen auch, den Dot-com-Crash zu überstehen, der hunderte andere Internet-Unternehmen von der Bildfläche verschwinden ließ. "Uns ging es immer um Profitabilität. Wenn wir keinen Gewinn gemacht haben, war das furchtbar", sagt Yang.

Die billigsten Farben

Sie erkannten schon früh, dass schlicht nicht langweilig sein muss. Ein Grund, warum die Büros von Yahoo in lebhaftem Violett und Gelb gestrichen sind, ist, dass das die billigsten Farben waren. "Sie wollten schon immer das Geld lieber für neue Produkte ausgeben statt für aufwendige Dekorationen oder Büroausstattung", sagt Yahoo-Manager Erin Moore, der im April 1996 zu der Firma kam, als sie gerade 50 Mitarbeiter hatte.

Der gewinnorientierte Ansatz hat sich über die Jahre ausgezahlt. Filo besitzt noch 6,4 Prozent der Yahoo-Aktien, die derzeit einen Wert von rund 2,8 Milliarden Dollar haben, Yang besitzt noch 4,8 Prozent, was etwa 2,1 Milliarden Dollar entspricht. 165 Millionen registriere Nutzer hat Yahoo, die häufig nur über dieses Portal ins Internet einsteigen und ihre E-Mails erledigen.

Harte Konkurrenten

Yahoo gehört zu den führenden Internet-Firmen, unangefochten ist die Stellung aber keineswegs. Mit Google - dessen Gründung Yahoo mit zehn Millionen Dollar unterstützte - MSN und AOL gibt es harte Konkurrenten. An Skeptiker haben sich Yang und Filo aber längst gewöhnt. "Vor zehn Jahren hat uns niemand eine Chance gegeben", sagt Filo. "Wir hatten immer starke Konkurrenz. Aber wir sind jetzt in einer Position, in der wir unser Schicksal selbst in der Hand haben."(APA/AP)