Keine Konsequenzen für Albertina-Direktor Schröder
Redaktion
,
Wien/Madrid – Die Dürer-Ausstellung
im Prado mit rund 90 Leihgaben der Albertina kann
am 8. März eröffnet werden.
Allerdings müssen der Feldhase
und vier weitere Blätter,
darunter der Blaurackenflügel,
nach nur vier Wochen, einem
Drittel der geplanten Laufzeit,
durch Repliken ersetzt werden
und in die Albertina zurückkehren.
Sie waren ohne Ausfuhrgenehmigung
nach Madrid transportiert
worden.
Eva-Maria Höhle,
Generalkonservatorin
des Bundesdenkmalamtes,
stimmt in ihrem neuen Bescheid
auch dem zweiten, erst
am Montag erfolgten Bildertransport
nach Madrid zu. Mit
einer Ausnahme: Das Große
Rasenstück hat in Wien zu
bleiben, da es Schaden nehmen
könnte. Zudem verfügte
sie in ihrem Gutachten eine
fünfjährige Ruhepause für alle
Dürer-Werke, die im Prado zu
sehen sein werden. Welche
Konsequenzen dies für die
Ausstellung in Washington
habe, könne sie nicht beantworten:
"Wir wurden damit
noch nicht befasst." Albertina-
Chef Klaus Albrecht Schröder
will, wie berichtet, ab 2. November
sogar 120 Dürer-Blätter
in der National Gallery zeigen.
Er war für den Standard
nicht erreichbar.
VP-Bildungsministerin
Elisabeth
Gehrer meinte bei
ihrer Pressekonferenz,
das Ministerium
habe nicht gewusst,
dass der
Feldhase nach Madrid
versendet werden sollte.
(In den Medien wurde bereits
im Frühjahr 2003 von Schröders
Plänen berichtet.) Konsequenzen
werde es nicht geben.
Die Causa sei bloß eine
"Verwaltungsübertretung".
Laut Bundesdenkmalamt gäbe
es mehrere Möglichkeiten,
z. B. die Einleitung eines Disziplinarverfahrens. (trenk/DER STANDARD, Printausgabe, 01.03.2005)
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