Istanbul - Mit einer staatlichen Hilfe-Hotline für Zwangsprostituierte will die Türkei ihren schlechten Ruf als Umschlagplatz des internationalen Menschenhandels bekämpfen. Wie die liberale, türkische Tageszeitung "Radikal" am Montag berichtete, hat das Außenministerium in Ankara eine Notrufnummer eingerichtet, unter der sich verschleppte und verkaufte Frauen melden können. Die Hotline mit der Nummer 167, deren MitarbeiterInnen außer Türkisch auch Russisch und Rumänisch sprechen, ist in erster Linie für die vielen Osteuropäerinnen gedacht, die von Menschenhändlern in die Türkei verschleppt und als Prostituierte verkauft werden.

Türkei unter internationaler Kritik

Mit der laufenden Kampagne "Kampf der modernen Sklaverei" will die türkische Führung internationaler Kritik entgegentreten, wonach sie zu wenig gegen den Menschenhandel unternimmt. Das Parlament führte erst kürzlich den Tatbestand des Menschenhandels in das Strafgesetzbuch ein. Nach der Reform, die am 1. April in Kraft tritt, wird Menschenhandel künftig mit bis zu zwölf Jahren Haft bestraft werden können. Ziel der Türkei ist es laut "Radikal", bis zum nächsten Jahr von der schwarzen Liste gestrichen zu werden, mit dem das amerikanische Außenministerium einen laxen Umgang mit Menschenhandel brandmarkt. (APA/AFP)