Spooner verriet mir – und einem halben U-Bahn-Wagon - nämlich, dass die U2 noch ein Jahr lang nicht fahren werde. Mindestens. Man wisse doch, wie die – (Spooner sagte nicht wer) - arbeiten. Und er persönlich habe sich schon lange von dem Traum verabschiedet, noch zu Lebzeiten wieder einen Fuß in die U2 zu setzen: Das mit der Verlängerung sei sowieso ein ausgemachter Schwindel – das sähe doch jeder, der halbwegs bei klarem Verstand sei.
Touristen
Spooner war – so hatte es jedenfalls unter meinen Kopfhören zunächst gewirkt – ganz harmlos mit seiner Frau im Wagon gestanden: Ein älteres Paar. Gepflegt. Nicht gebrechlich. Aber knapp bevor der Zug in die Station Volkstheater eingefahren war, hatte sich Spooner an ein Touristenpaar gewandt: Sie sollten dem, was der Fahrer gerade durchgesagt hatte (allem Anschein nach war es jener Satz, mit dem der U2-Stillstand erklärt wird), keinen Glauben schenken, hatte Spooner gesagt. Eher gebrüllt. Weil die – (die Wiener Linien?) – uns für blöd verkaufen würden.
Die Touristen hatten verdutzt geschaut. Darauf offenbarte Spooner seine Verschwörungs- und Inkompetenztheorie. Spooners Frau legte Spooner beruhigend die Hand auf den Arm. Er schüttelte sie ab: Es sei doch so – und die Wahrheit müsse auch einmal gesagt werden.
Der Zug fuhr in die Station Volkstheater ein. Die Touristen flüchteten.