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Bush und Putin in einer "kühlen Beziehung"

EPA/DMITRY ASTAKHOV/IZVESTIA
Bratislava - Nach Ansicht slowakischer Kommentatoren hat das Gipfeltreffen zwischen dem amerikanischen Präsidenten Georg W. Bush und seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin am Donnerstag in Bratislava eine Abkühlung ihrer Beziehungen mit sich gebracht.

Samuel Abraham, Chefredakteur der Zeitschrift "Kritik und Kontext" meinte, das Gipfeltreffen habe gezeigt, dass "die Beziehung der beiden Präsidenten kühler geworden" sei. Sie seien auf die rein pragmatische Ebene übergegangen. "Sie verstehen sich in ihren Interessen", sagte Abraham.

Das Verhalten Putins als "autoritärer Demokrat" trage zur Stabilisierung Russlands und damit auch zur Stabilisierung der internationalen Beziehungen bei. Die Fragen der Demokratie und der Demokratiedefizite spielten, laut Abraham, im Gespräch der Präsidenten eine zweitrangige Rolle.

Martin Butora, Ex-Botschafter der Slowakei in Washington (1999 - 2003), meinte, die Suche nach gemeinsamen Werte sei in den Hintergrund gerückt worden, im Vordergrund stünden jetzt die gemeinsamen Interessen der USA und Russlands.

Für Alexander Duleba, den Vorsitzenden der Slowakischen Gesellschaft für Auswärtige Politik, liegt die Bedeutung des Gipfeltreffens in dem Versuch, die Beziehungen beider Staaten nach der Irak-Krise neu zu definieren. Laut Duleba ist es jedoch fraglich, ob in der gegenwärtige Situation die russisch-amerikanischen Beziehungen die Ebene der Interessenpartnerschaft übersteigen können. (APA)