Statt der sonoren Stimme eines Audio-Guides wird in Zukunft die multimediale Welt eines kleinen tragbaren Computers den Kunstfreund durchs Museum begleiten. Im BA-CA Kunstforum in Wien wird derzeit der "Personal Art Assistant", nach Angaben einer Aussendung Europas erster multimedialer Ausstellungsguide, getestet. Der gestern, Mittwoch, Abend in Wien präsentierte PDA (Personal Digital Assistant) macht mit einfacher Menüführung umfangreiche multimediale Informationen zur jeweiligen Ausstellung abrufbar und verspricht ein "neuartiges und spannendes Erleben von Kunst und Kultur".

WLan

Was der Museumsfreund sich jetzt über die Ausstellungen erzählen lassen kann, kann er in Zukunft sehen, selbst auswählen und miteinander verknüpfen: Nicht nur Sprache und Musik, auch Bilder, Videos und Animationen werden vom multimedialen Ausstellungsbegleiter, der sich die Information über ein drahtloses Funknetzwerk (Wireless LAN) holt, auf seinem Farbdisplay wiedergegeben. Der Besucher kann sich je nach seinen persönlichen Interessen in Leben und Werk des jeweiligen Künstlers vertiefen und "die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Exponaten visualisieren und interaktiv miteinander verknüpfen", so Projektleiter Wolfgang Schreiner in der Aussendung. Die Handhabung soll auch für weniger technikerfahrene Museumsbesucher einleuchtend sein.

Damit will das Kunstforum "neue Wege der Ausstellungsvermittlung" gehen, so Direktorin Ingried Brugger. Herkömmliche Audioguides würden der "neuen multimedialen Informationslandschaft" nicht länger gerecht. Offiziell startet der neue Guide im Kunstforum bei der kommenden Ausstellung zu Rene Magritte (ab 6. April), wo der "Personal Art Assistant" den Audioguide (bei unveränderter Benutzungsgebühr von 3,20 Euro) ablösen wird. Der "Personal Art Assistant" wurde vom BA-CA Kunstforum in Kooperation mit T-Systems, "Men on the Moon" und "Superreal" entwickelt. Die Entwickler hoffen, ihr Produkt auch an weitere Ausstellungshäuser weitergeben zu können.

Interaktion

In Zukunft könne der multimediale Guide die Möglichkeit der Interaktion mit dem Ausstellungshaus (etwa das Abonnieren eines Newsletters) oder der Verbindung zu einem elektronischen Shop bieten sowie für unterschiedliche Zielgruppen (etwa Kinder oder Gehörlose, die in Gebärdensprache durch die Schau geführt werden können) individuell angepasst werden. (APA)