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US-Präsident Bush soll mit dem spanischen Premier Zapatero nicht viele Worte gewechselt haben.

Foto: REUTERS/Kevin Lamarque
Madrid - US-Präsident George W. Bush hat offenbar nicht alle europäischen Staatenlenker in seine Charme-Offensive eingeschlossen: Dem spanischen Ministerpräsidenten Jose Luis Rodriguez Zapatero widmete Bush bei seinem Besuch am Dienstag in Brüssel ganze sieben Sekunden, wie die spanische Presse ausrechnete - fünf Sekunden zur Begrüßung, zwei Sekunden zum Abschied.

Zwischen Umarmungen mit dem britischen Premierminister Tony Blair und mit Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi habe Bush dem Spanier ein "Hola! Qué tal amigo?" ('Hallo! Wie geht's, mein Freund?') zugerufen. Zapatero habe ein "Muy bien! Y tu?" ('Sehr gut! Und dir?') erwidert. Nach der fünfsekündigen Eröffnung habe es noch ein zweisekündiges Wiedersehen beim Gruppenfoto am Ende des Gipfels gegeben, berichteten mehrere spanische Zeitungen übereinstimmend.

Die Beziehungen zwischen den USA und Spanien - die unter Zapateros Vorgägner José Maria Aznar sehr eng waren - hatten sich nach dem Machtwechsel in Madrid im vergangenen März stark abgekühlt. Zapatero hatte sofort nach seiner Wahl sein Versprechen eingelöst und die spanischen Truppen aus dem Irak abgezogen. Schon als Oppositionsführer hatte Zapatero im Jahr 2003 bei der US-Regierung wenig Freude ausgelöst, als er sich bei der Militärparade am spanischen Nationalfeiertag, an der auch US-Soldaten teilnahmen, beim Vorbeizug der US-Flagge demonstrativ nicht erhob. (APA)