Die "Coole Schule", ein Verein sechs engagierter Schüler, will den Hauptbetroffenen in der Schuldebatte eine ernst zu nehmende Stimme geben. Aus "Wut über die Ungerechtigkeit", dass "Schüler bei der Konzepterstellung zur Zukunft der Schule ausgeklammert werden", so Initiator Igor Mitschka (13), beschloss das Team, ihr Schulkonzept verschiedenen Bildungspolitikern zu übergeben. Doch: "Niemand zeigte Interesse."

Dabei verlangt die Coole Schule, wie Igor im Rahmen einer Pressekonferenz letzten Donnerstag im Wiener Stadtschulrat betonte, "keine Gesamtreform, sondern bringt konstruktive Änderungsvorschläge für eine bessere Schule ein". Das Team fordert Schüler- und Lehrerfeedback, die Einführung eines Klassenrates, die Senkung der Klassenschülerhöchstzahl und die Förderung von neuen Lehr-und Lernmethoden, Unterrichtsarten und Fächern. Besonders wichtig ist Mitgestalter Sven Hergovich (16) auch, dass "Schüler mit Lehrern gemeinsam entscheiden, wie der Unterricht abläuft". Auch an der Lehrerausbildung hat die Coole Schule einiges auszusetzen: "Die Lehrer lernen nicht, wie der Stoff rübergebracht wird", so Sven. Außerdem "kennen die meisten kaum andere Methoden als den Frontalunterricht".

Ein weiteres Ziel des Vereins ist die Rücknahme der Stundenkürzungen, die laut Sven eine "reine Sparmaßnahme ist und die Bildungsqualität radikal gesenkt hat. Es bleibt nichts als der trockene Kernstoff." Schüler sollten auch Spaß und Motivation in der Schule finden, ist Sven überzeugt. Die Ganztags- bzw. Gesamtschuldebatte ist für ihn keine "entscheidende Frage. Unser zentrales Anliegen ist, dass die Schüler, um die es eigentlich geht, bei Reformen gehört werden". Ein Zukunftswunsch von Igor und Sven: "zu nächsten Reformdialogen eingeladen zu werden".

Immerhin die steirische Kinder- und Jugendanwaltschaft hat die Arbeit der Coolen Schule bereits wahrgenommen: Sie belohnte diese mit dem ersten steirischen Kinderrechtspreis "TrauDi". (DER STANDARD-Printausgabe, 22.2.05)