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Die idiopathischen Skoliose: Seitliche Verkrümmung der Wirbelsäule.

Foto: Archiv
Wien - Kontrolle ohne Strahlenbelastung: Am Orthopädischen Spital Speising kommt ein österreichweit einzigartiges Verfahren zum Einsatz, mit dem man Bilder von Wirbelsäulen-Verkrümmungen ohne Röntgen, und somit ohne Strahlenbelastung, anfertigen kann. Es basiert auf elektro-magnetischen Feldern.

Der Hintergrund: Bis zu vier Prozent aller Kinder und Jugendlichen leiden an einer idiopathischen Skoliose - also einer seitlich verkrümmten Wirbelsäule. Skoliose-Patienten müssen vor allem während der Pubertät regelmäßig medizinisch untersucht werden, damit der Verlauf der Erkrankung festgestellt werden kann. Während des pubertären Wachstumsschubes sollten die ärztlichen Kontrollen mindestens halbjährlich erfolgen; bei Skoliosen, die eine Krümmung von über 20 Grad aufweisen, sogar alle drei Monate.

Zu hohe Strahlenbelastung bei häufigem Röntgen

Bisher konnten diese Kontrollen nur durch Anfertigung von Röntgenbildern durchgeführt werden - was allerdings problematisch ist, denn. "Es kann zu einer erhöhten Strahlenbelastung bei regelmäßigen, häufigen Röntgenaufnahmen kommen", erklärte Dr. Renata Suda von der Skoliose-Ambulanz am Orthopädischen Spital Speising in Wien in einer Aussendung.

An der Abteilung für Kinder- und Jugendorthopädie des Orthopädischen Spitals Speising werden daher die Verlaufsuntersuchungen an jungen Skoliose-Patienten jetzt auch "strahlen-frei" durchgeführt. Das neue Gerät, das dabei zum Einsatz kommt, heißt Orthelius 800 von Orthoscan. Es erzeugt um den Patienten herum ein elektro-magnetisches Feld und ist völlig frei von ionisierender Strahlenbelastung. Der Arzt befestigt um seinen Finger einen Sensor und tastet damit die Wirbelsäule ab. Darauf basierend erzeugt der Computer ein dreidimensionales Bild der Wirbelsäule - die Krümmung kann exakt festgestellt werden.

Dazu Renata Suda: "Das neue Verfahren ist so zuverlässig wie Röntgenaufnahmen, mit dem Vorteil der fehlenden Strahlenexposition. Der zusätzliche Zeitaufwand für den Patienten beträgt nur fünf Minuten." Röntgenbilder müssen hier nur noch nach spezieller Indikation angefertigt werden, wodurch die Strahlenbelastung deutlich minimiert werden kann - was gerade bei jungen Patienten wichtig ist. (APA)