Literatur
Imre Kertesz nur noch bei Rowohlt
Vertrag mit Suhrkamp aufgelöst: Dem Literatur-Nobelpreisträger "ist es wichtig, sein Gesamtwerk unter einem Dach versammelt zu wissen"
Reinbek - Der ungarische Literatur-Nobelpreisträger und
Holocaust-Überlebende Imre Kertesz wird in Zukunft seine Bücher im
Rowohlt Verlag herausbringen und nicht mehr bei Suhrkamp. "Kertész
hat sich zu diesem Schritt entschlossen, weil es ihm wichtig ist,
sein Gesamtwerk unter einem Dach versammelt zu wissen", teilte der
Rowohlt Verlag in Reinbek bei Hamburg mit. Dabei sei es der
Großzügigkeit des Suhrkamp Verlages zu verdanken, dass auch die
Taschenbuch-Ausgabe des letzten, im Herbst 2003 veröffentlichten
Romans "Liquidation" demnächst als Rowohlt Taschenbuch erscheinen
könne. So werde das Kerteszsche Oeuvre bald vollständig bei rororo zu
finden sein. Im Jänner 2006 soll das "Dossier K." bei Rowohlt erscheinen. Es
handelt sich nach Verlagsangaben um ein Selbstverhör; Imre Kertész
äußere sich darin ausführlich zu Leben und Werk, Geschichte und
Subjektivität und wie sich das eine im anderen spiegele. Der 2002
gestorbene Suhrkamp-Verleger Siegfried Unseld war vor Jahren extra
nach Ungarn gefahren, um Kertesz für Suhrkamp zu gewinnen. (APA/dpa)