Nordkorea hatte in der vergangenen Woche erstmals in unzweideutiger Form erklärt, dass es Atomwaffen besitze und zugleich mitgeteilt, das es zumindest vorläufig nicht mehr an den Sechser- Verhandlungen über eine Einstellung seines Programmes teilnehmen werde. Diese jüngste Entwicklung stand am Samstag im Mittelpunkt der Gespräche von US-Außenministerin Condoleezza Rice und Verteidigungsminister Donald Rumsfeld mit Japans Außenminister Nobutaka Machimura und dem japanischen Staatsminister für Verteidigung, Yoshinori Ohno.
Asien & Pazifik
USA und Japan rufen Nordkorea zur Rückkehr zu Atom-Gesprächen auf
Tiefe Besorgnis über Verhalten der Führung in Pjöngjang
Washington - Die USA und Japan haben am Samstag einen
gemeinsamen "dringenden" Appell an Nordkorea gerichtet, zu den
internationalen Verhandlungen über eine Einstellung seines
Atomwaffenprogrammes zurückzukehren. Beide Länder seien "zutiefst
besorgt" über das Verhalten der Führung in Pjöngjang, hieß es in
einer Erklärung, die zum Abschluss von amerikanisch-japanischen
Ministergesprächen in Washington veröffentlicht wurde. Die jüngsten
nordkoreanischen Schritte verstärkten die Instabilität in der Region.
Rice bekräftigte im Anschluss an das Treffen zwar die bereits
zuvor geäußerte Ansicht der US-Regierung, dass das jüngste
Eingeständnis des Atomwaffenbesitzes nichts Neues sei und es schon
seit langem Besorgnis über die Haltung Nordkoreas gebe. Sie fügte
aber hinzu, es sei an der Zeit, "dass Nordkorea diese Besorgnis ernst
nimmt". Machimura rief gemeinsam mit Rice zu einer raschen und
bedingungslosen Wiederaufnahme der Verhandlungen auf, an denen neben
Nordkorea, den USA und Japan auch Südkorea, China und Russland
teilgenommen haben. Je mehr Zeit verstreiche, desto mehr
verschlechtere sich die Lage, warnte Machimura. (APA/dpa)