Canberra - Islamische Extremisten planen nach
Erkenntnissen der australischen Regierung Anschläge auf
internationale Helfer im indonesischen Katastrophengebiet Aceh. Es
gebe offenbar Terroristen, die vor nichts zurückschreckten, sagte der
australische Außenminister Alexander Downer am Samstag. Die Provinz
Aceh im Norden der Insel Sumatra war von dem Tsunami am 26. Dezember
des Vorjahres vollkommen verwüstet worden, mehr als 120.000 Menschen
kamen dort ums Leben. An den Wiederaufbauarbeiten sind mehrere
tausend internationale Helfer beteiligt.
Australien habe die indonesischen Streitkräfte über die Gefahr
informiert, sagte Downer. "Sie werden ihre Bemühungen verdoppeln, die
Sicherheit der Rettungshelfer zu gewährleisten." In Indonesien ist in
den vergangenen Jahren eine ganze Reihe von Anschlägen auf Touristen
und ausländische Einrichtungen verübt worden. Der verheerendste war
ein Bombenanschlag auf einen Nachtclub auf der Ferieninsel Bali im
Oktober 2002, der mehr als 180 Menschen das Leben kostete. Mehr als
300 weitere Personen wurden verletzt.
Aufruf an Bürger zum Verlassen der Region
Das australische Außenministerium riet potenziellen
Tsunami-Helfern zudem, nur mit etablierten Hilfsorganisationen nach
Aceh zu reisen, die in Sicherheitsfragen mit den indonesischen
Behörden zusammenarbeiteten. Australier, die nichts mit der
Katastrophenhilfe zu tun haben, sollten die Region verlassen.
Indonesiens Präsident dementiert
Indonesiens Präsident Susilo Bambang Yudhoyono beteuerte, es gebe
keine Anzeichen für einen bevorstehenden Anschlag. Er bat die
ausländischen Helfer aber, mit den indonesischen Behörden in Kontakt
zu bleiben und sie über ihre Reisen zu unterrichten. Indonesien fühle
sich verpflichtet, "Sicherheit zu gewährleisten und alle Helfer zu
schützen". Nach den tödlichen Flutwellen in Aceh vom 26. Dezember hat
Australien tausend unbewaffnete Soldaten und mehrere tausend zivile
Helfer in die Krisenprovinz entsandt. (APA/AP)