Vorwürfe der Parteienfinanzierung "abstrus" und "rufschädigend" - "Bei Provinzstadion aber die Kirche im Dorf lassen"
Redaktion
,
Klagenfurt - Der Kärntner Großbauunternehmer Hans-Peter
Haselsteiner hat am Samstag Vorwürfe zurückgewiesen, er
beziehungsweise die Strabag hätten im Zusammenhang mit der
Ausschreibung für das Klagenfurter EM-Stadion einer Partei Gelder
zukommen lassen, erneut kategorisch zurück. In der Ö1-Reihe "Im
Journal zu Gast" erklärte der Bautycoon, dass er "die ganze
Diskussion, die teils abstrus, teils rufschädigend" sei, bedauere.
Man werde sich an der "Schlammschlacht" der Mitbewerber nicht
beteiligen.
"Parteispenden"
Die Strabag hatte kürzlich eine Millionenklage gegen den Anfang
Februar aus der Vergabekommission für das EM-Stadion ausgeschiedenen
Architekten Hermann Eisenköck eingebracht. Dieser hatte im Jänner
einen Brief an den Vorsitzenden der Kommission, Franz Gattermann,
gerichtet. Darin hieß es, Vertreter des Baukonzerns Bauholding
Strabag hätten "Anspruch" auf den Zuschlag erhoben und dies unter
anderem mit "Parteispenden" begründet. Auch habe man in die
Vorgeschichte des Stadions schon sehr viel Geld investiert. Das
Projekt sei "von höchster Stelle" der Strabag versprochen worden.
Kurz danach hatte Eisenköck seine Vorwürfe mit der Begründung, es
habe sich um "eine falsche Einschätzung" gehandelt, zurückgenommen.
"Atomgeheimnisse"
Im ORF erklärte Haselsteiner, dass die Strabag weder Parteien
finanziert noch Zugang zu geheimen Unterlagen gehabt habe. "Wir haben
nichts zu verbergen und keine Verfehlungen auf uns genommen", so der
Unternehmer. Und: "Wir haben jene Unterlagen und jene Kenntnisse, die
alle anderen Bieter auch haben." Allerdings gehe es "nicht um Atomgeheimnisse, sondern um ein
Provinzstadion, das nur für Klagenfurt von Bedeutung ist". Man solle
daher "die Kirche im Dorf lassen". Die Strabag werde sich aber nicht aus dem Vergabeverfahren
zurückziehen. "Das könnte ich meinen Mitarbeitern in Kärnten nicht
erklären", sagte Haselsteiner. (APA)
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