Innenministerin Prokop gefordert - Vizekanzler: Das "Hin und Her leitender Beamter" ist "verrückt"
Redaktion
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Wien - Vizekanzler Hubert Gorbach (F) will die Abhöraffäre
beim Sicherheitsgipfel der Regierung am kommenden Dienstag zum Thema
machen. Man müsse sämtlichen Widersprüchlichkeiten, Ungereimtheiten
und Verwirrungen auf den Grund gehen, so Gorbach am Samstag in einer
Aussendung. Gefordert sein dabei vor allem ÖVP-Innenministerin Liese
Prokop. So wie zuvor Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll
(V) und der Kärntner FPÖ-Obmann Martin Strutz gebrauchte Gorbach im
Zusammenhang mit der Abhöraffäre zudem die Bezeichnung "verrückt". Er
meinte damit das "Hin und Her leitender Beamter".
Widersprüche
Der Vizekanzler sprach von Widersprüchen in den Aussagen
zuständiger Verantwortungsträger: "Wenn beispielsweise medial von der
Existenz von Abhörprotokollen die Rede ist, auf diese sogar Bezug
genommen wird und dann wiederum gesagt wird, derartige seien gar
nicht vorhanden, dann ist das wohl mehr als nur
aufklärungsbedürftig." Im Interesse seiner ÖVP-Regierungskollegin
Prokop müsse es liegen, dass sämtliche Ungereimtheiten in ihrem
Ministerium aufgedeckt bzw. aufgeklärt werden.
Ohne umfassende Untersuchung der Vorwürfe dürfe ein
verantwortungsvoller Politiker jedenfalls nicht einfach zur
Tagesordnung übergehen, schließlich habe man es hier ja mit einem
hochsensiblen Thema zu tun, das alle Österreicherinnen und
Österreicher betreffe. Die Angelegenheit dürfe nicht nur
oberflächlich betrachtet oder gar ins Lächerliche gezogen werden,
sondern sei einer intensiven und genauen Prüfung zu unterziehen. Das
Mithören von Telefongesprächen dürfe nicht verharmlost werden. (APA)
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