Genf - Rund 1200 Menschen sind diese Woche im Westen Kolumbiens vor drohenden Kämpfen geflohen, teilte das UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) am Freitag in Genf mit. Es bestehe die Gefahr, dass insgesamt 5000 Afro-Kolumbianer fliehen müssten.

Die FARC-Rebellen und rechtsgerichtete AUC-Paramilitärs bewegten sich in das Gebiet am Bojaya-Fluss. Und die kolumbianische Armee bereite in diesem Gebiet eine Offensive vor, sagte UNHCR-Sprecher Ron Redmond. Das UNHCR rief die Konfliktparteien auf, Zivilisten zu schützen und das humanitäre Völkerrecht zu respektieren.

Die Vertriebenen verließen die Gemeinden La Loma, Piedra Candela und Caimanero. Sie seien nun in Bellavista, dem Hauptddorf der Region, sagte Redmond.

Das UNHCR habe bereits im November gewarnt, dass die zunehmende Zahl von bewaffneten Gruppen in diesem Gebiet zu einer Massenvertreibung führen könne, sagte Redmond weiter.

Im Mai 2002 waren 119 Menschen, die in einer Kirche Schutz gesucht hatten, während Kämpfen zwischen den "Revolutionäre Streitkräften Kolumbiens" (FARC) und den "Einheiten zur Selbstverteidigung" (AUC) in diesem Gebiet getötet worden.

Tausende Menschen hätten das Gebiet nach diesem Massaker verlassen, sagte Redmond. Viele von ihnen seien bisher nicht zurückgekehrt. (APA/sda)