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Lynndie England muss unter anderem wegen Grausamkeit und Misshandlung von Gefangenen, Vernachlässigung ihrer Dienstpflichten und wegen unsittlichen Verhaltens verantworten.

Foto: APA/epa
Washington - Im Militärverfahren gegen die US-Soldatin Lynndie England, die zu den Hauptbeschuldigten im Folter-Skandal von Abu Ghraib gehört, sind mehrere Anklagepunkte fallen gelassen worden. Damit drohen der US-Amerikanerin im Fall eines Schuldspruchs nun nicht mehr bis zu 28 Jahre, sondern maximal sechzehneinhalb Jahre Haft, wie die "Washington Post" am Freitag berichtete.

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Es ist aber noch unklar, ob es überhaupt zu einem Hauptverfahren kommt. Der Zeitung zufolge hat die Verteidigung Interesse an einer Übereinkunft mit der Anklage signalisiert. Demnach könnte sich England schuldig bekennen und im Gegenzug eine niedrigere Strafe bekommen, als ihr bei einem Schuldspruch in einem Prozess drohen würde.

England zählt zu insgesamt sieben US-Militärs, die im Zusammenhang mit den Vorgängen in dem irakischen Gefängnis angeklagt wurden. Sie ist auf mehreren jener Folterfotos zu sehen, die im Frühjahr vergangenen Jahres um die Welt gegangen waren.

Das Verfahren gegen die Soldatin war vor wenigen Monaten von North Carolina nach Texas verlegt worden. Wegen des Ortswechsels wurde die gesamte Anklage fallen gelassen und dann neu erhoben. Demnach muss sich England weiter unter anderem wegen Grausamkeit und Misshandlung von Gefangenen, Vernachlässigung ihrer Dienstpflichten und wegen unsittlichen Verhaltens verantworten, nicht mehr aber wegen mehrfacher Körperverletzung. (APA/dpa)