Tel Aviv - Israel erlaubt 16 während der Intifada in den Gazastreifen deportierten Palästinensern ab Freitag die Rückkehr ins Westjordanland. Dies habe Verteidigungsminister Shaul Mofaz am Donnerstagabend als weitere vertrauensbildende Maßnahme angekündigt, berichteten israelische Medien. Die 16 Männer seien die ersten von rund 55 Palästinensern, die Israel während der vier Jahre dauernden Intifada unter Terrorverdacht zwangsweise aus dem Westjordanland in den Gazastreifen umgesiedelt habe.

Außerdem solle weiteren 20 Palästinensern, die im Jahr 2002 nach der wochenlangen Belagerung des Geburtskirche in Bethlehem in verschiedene europäische Länder ausgeflogen worden waren, die Rückkehr in die Heimat erlaubt werden. Mofaz habe jedoch unterstrichen, dass vorerst keinen Gefangenen "mit Blut an den Händen" zurückkehren dürften. Solche, die als gefährlich eingestuft würden, könnten erst nach der Übergabe Bethlehems an die palästinensische Autonomiebehörde wieder auf freien Fuß kommen.

Der palästinensische Unterhändler Mohammed Dahlan hat Israel zu größeren Zugeständnissen an die Palästinenser aufgefordert. Israel müsse mehr Häftlinge als geplant freilassen und auch das Grenzgebiet des Gazastreifens zu Ägypten räumen, sagte Dahlan am Freitag dem israelischen Rundfunk. Er warnte, militante Palästinenser würden sonst ihre Angriffe auf israelische Ziele fortsetzen.

Israel solle auch Häftlinge freilassen, die direkt in tödliche Anschläge verwickelt seien, sagte Dachlan. "Es gibt auf beiden Seiten keinen Mann, der nicht Blut an den Händen hätte. Das war Krieg." Dahlan war früher Sicherheitschef der Palästinenser und ist einer der einflussreichsten Politiker im Gazastreifen.(APA/dpa)