Wien - Nächste Woche wird es ernst, der Industrielle Mirko Kovats macht seine Ankündigung wahr und geht unter die Banker. Über seine M.U.S.T-Privatstiftung wird er "rund 30 Prozent" der auf Vermögensverwaltung und Finanzberatung spezialisierten M & A Privatbank rund um seinen Geschäftspartner Ronnie Pecik kaufen. Und er will "sicher auch in den Aufsichtsrat", sagt er.

Kovats, der sich in der Vorwoche zwölf Prozent des Schweizer Hightech-Konzerns Unaxis (ehemals Oerlikon-Bührle) gekauft hat, übernimmt das Aktienpaket von Claudia Hönigsberger. Sie ist die Tochter von Karin Wlaschek, der 2003 verstorbenen Ehefrau von Billa-Gründer Karl Wlaschek. Hönigsberger, ihr Mann Thomas und die Karin Privatstiftung halten insgesamt 50,1 Prozent des Instituts.

Nächste Woche wird Ex-VA-Tech-Aktionär Kovats die gesetzlich erforderliche Meldung bei der Finanzmarktaufsicht (FMA) einbringen. Die FMA muss im "Fit-and-Proper-Test" klären, ob der potenzielle Bankeigentümer für diese Funktion auch wirklich geeignet ist.

Ist er es, so wird Kovats größter Aktionär der Bank, die die Finanzierungen für seine und Peciks A-Tec Industries strukturiert. Angeblich will auch Pecik seinen Anteil aufstocken. Kovats' Beweggrund überrascht nicht rasend: "Die Bank verdient gut, A-Tec wird ihr weiterhin viele Geschäfte bringen. Da will ich über die Dividende mitverdienen." Seine beiden Artis-Hotels hat Kovats, dem ein Drittel der Wiener Szenedisko U4 und des Badener "Tanzpalast" gehören, übrigens verkauft. (Renate Graber, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 18.2.2005)