Munch

Foto: Katalog

Stockholm/Paris/London - Der Norweger Edvard Munch (1863-1944) ist mit dem nach wie vor unaufgeklärten Diebstahl seiner weltberühmten Bilder "Der Schrei" und "Madonna" wieder in die Schlagzeilen geraten. Während die Osloer Polizei nach Gemälden und Tätern fahndet, wird im Moderna Museet in Stockholm eine umfassende Ausstellung (19. Februar bis 15. Juni) mit Selbstporträts des Skandinaviers gezeigt. Der oft von schweren Depressionen und Angstvorstellungen gequälte Maler hat wie wenige Künstler im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert das Selbstporträt als Ausdrucksmittel genutzt. Die Ausstellung soll später auch im Osloer Munch-Museum gezeigt werden, das seit dem spektakulären Kunstraub für den aufwendigen Einbau von neuen Sicherheitsvorkehrungen geschlossen ist.

Musée d'Orsay

Das Porträt des Künstlers in seinem Atelier ist Ende des 19. Jahrhunderts zu einem Lieblingsmotiv zahlreicher Fotografen geworden. Unter dem Titel "Im Atelier" zeigt das Pariser Musée d'Orsay bis 15. Mai mehr als 100 Fotografien bekannter Maler wie Paul Cézanne, Henri Matisse und Edgar Degas. Auf vielen der Schwarz- Weiß-Fotos sind auch die weiblichen Nacktmodelle der Maler zu sehen. Interessant sind die Modelle des Künstlers Charle-Francois Jeandel, deren Posen - mit Stricken um Hals oder Bauch - an die gefesselten Sado-Maso-Frauen des japanischen Fotografen Nobuyoshi Araki erinnern - die allerdings mehr als 100 Jahre später entstanden. "Das Atelier ist ein geheimer Ort, an dem zwischen dem Künstler und seinem Werk eine unerklärliche Alchemie der Schöpfung stattfindet", erklärte Kuratorin Dominique de Font Réaulx.

Zufall als Regisseur

August Strindberg (1849-1912) zählt zu den renommiertesten schwedischen Schriftstellern und Dramatikern. Über seine Talente als Maler und Fotograf ist dagegen weniger bekannt. Die Tate Modern in London zeigt nun bis zum 15. Mai die erste große Strindberg- Ausstellung in Großbritannien. Mehr als 90 Werke des Künstlers sind zu sehen. Der Autor hat vor allem in Lebenskrisen gemalt und fotografiert, wenn er genug hatte von der Schriftstellerei.

Zu Strindbergs Motiven gehören in erster Linie die Landschaft und das Meer in der Nähe seiner Heimatstadt Stockholm. Der Maler war der Überzeugung, dass der Zufall bei der Komposition eines Bildes eine große Rolle spielt. Diese Ansicht galt zu Strindbergs Zeit als radikal, wurde aber später zu einem Leitmotiv der Expressionisten und Surrealisten. (APA/dpa)