Wien - Der mutmaßliche Trittbrettfahrer im schwedischen Entführungsfall Bengtsson, der in Wien festgenommen worden ist, soll nach Wunsch der schwedischen Behörden in seine Heimat ausgeliefert werden. Das teilte der Anwalt des 27-jährigen, Werner Tomanek, der APA mit. Am Mittwoch hätten der schwedische Staatsanwalt sowie schwedische Ermittler den Verdächtigen im Halbgesperre im Wiener Landesgericht einvernommen.

Wie Tomanek schilderte, wird dem Mann vorgeworfen, sich beim Vater des Opfers als Mitglied der Entführer ausgegeben zu haben. Per SMS habe er von ihm 65.000 Euro gefordert. Am 2. Februar war er auf Grund eines Rechtshilfeersuchens der schwedischen Behörden in Wien per Rufdatenrückerfassung und Handypeilung in der Taborstraße in der Leopoldstadt festgenommen. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft.

Berichte der Infoillustrierten "News", wonach der Mann als mutmaßlicher Drahtzieher der Entführung gilt, wies Tomanek zurück: "Daran ist nichts wahr."

In Österreich sitzt der Verdächtige wegen schweren Betruges in U-Haft. Nach Wunsch der schwedischen Behörden soll er in seiner Heimat wegen Beteiligung an erpresserischer Entführung vor Gericht gestellt werden. Laut Tomanek wäre sein Mandant mit einer Auslieferung einverstanden, die Entscheidung darüber liege beim Justizministerium.

Weitere Festnahme in Kopenhagen Kopenhagen ein 24-Jähriger von der dänischen Polizei auf Ersuchen der schwedischen Ermittler festgenommen. Die Kopenhagener Polizei wollte zunächst keine näheren Auskünfte geben. Ein Polizeisprecher ließ lediglich wissen, bei dem 24-Jährigen handle es sich weder um einen Schweden noch um einen Dänen. Er habe aber "eine gewisse Beziehung zu Dänemark", da die Eltern des Mannes in Dänemark wohnten.(APA)