New York - UNO-Generalsekretär Kofi Annan hat vor einer wachsenden ethnischen Spaltung im Kosovo gewarnt. Die Serben im Kosovo lebten in Angst, einzelne Übergriffe würden die Ängste weiter schüren, obwohl sich die Sicherheitslage insgesamt verbessert habe, sagte der UNO-Generalsekretär. Die Regierung in Pristina habe nicht genug getan, um alle ethnisch motivierten Verbrechen zu bestrafen, sagte Annan am Dienstag in New York.

"Besonders die Serben im Kosovo sehen sich weiterhin in Gefahr. Ihre Weigerung, ihre Gemeinschaft zu verlassen oder mit der Gemeinschaft der Mehrheit zusammenzuarbeiten - und umgekehrt - vertieft die ohnehin schon große ethnische Kluft", sagte Annan.

Seit dem Krieg (1998/99) und dem Beginn der UNO-Verwaltung (1999) sind über 200.000 Serben aus dem Kosovo geflohen. Die etwa 80.000 verbliebenen Serben klagen über Diskriminierung durch die Bevölkerungsmehrheit der Kosovo-Albaner. Diese fordern die Unabhängigkeit der Region, was die Regierung in Belgrad kategorisch ablehnt. Über den endgültigen Status des Kosovo wird es voraussichtlich dieses Jahr Gespräche unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen geben. Bei Übergriffen von Kosovo-Albanern auf die serbische Minderheit waren im März vor einem Jahr 19 Menschen getötet worden. (APA/AP)