"Musikerexil in Frankreich": Dokumente eines nur für kurze Zeit sicheren Zufluchtsortes.

Foto: Orpheus Trust
Im Rahmen des Festivals Douce France? organisiert der Verein Orpheus Trust auch die Ausstellung "Musikerexil in Frankreich": Eine ziemliche Menge an Künstlern, die vor den Nazis fliehen mussten, fanden in Frankreich eine erste Zuflucht. Nicht allen jedoch gelang die Flucht: Auch aus den französischen Internierungslagern fuhren die Züge nach Auschwitz.

Als Ergebnis jahrelanger Recherchen befinden sich heute zirka 280 ihrer Namen in der Datenbank des Orpheus Trust. Die Ausstellung präsentiert eine Säule mit neun Klangboxen, die auch kurze Tonfragmente einiger Musikschaffender enthalten. Zudem sind noch Vitrinen und Ausstellungswände mit Fotos, Dokumenten, Partituren und Briefen zu begutachten. Mit Norbert Glanzberg und Joseph Beer stehen zwei Komponisten aus dem östlichen Teil der "Donaumonarchie" im Mittelpunkt.

In den Vitrinen sind aber auch Objekte zu Robert Stolz, Oscar Straus, Adolphe Sibert, Erich-Paul Stekel, Alexander Zemlinsky und anderen zu sehen. Unter dem Titel "A Daughter's Tribute to Her Father's Music" singt Béatrice Beer Lieder des Operettenkomponisten Joseph Beer. Zeitzeugenberichte kommen von Hanna Beer - am Klavier begleitet Rami Langer. (red/DER STANDARD, Printausgabe, 16.02.2005)