Düsseldorf/Köln - Die geplante Galerie der Kunstakademie in Düsseldorf, in der das Werk der dort lehrenden Professoren ausgestellt werden soll, stößt bei den deutschen Galeristen auf Protest. "In einer Zeit, in der viele Galerien und mit ihnen ihre Künstler ums Überleben kämpfen müssen, weil der Kunstmarkt in Deutschland seit drei Jahren stagniert, ist dies ein Skandal", sagte Bernhard Wittenbrink, Vorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Galerien (BVDG), am Dienstag in Köln. Öffentliche Räume und öffentliche Mittel würden dafür eingesetzt, etablierte Künstler und Professoren zu fördern, die diese Unterstützung in keiner Weise benötigten.

Für das geplante Professoren-Pantheon, das an die renommierte Akademie angegliedert ist und im Frühsommer eröffnet wird, stellen Stadt und Land NRW rund 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Hiermit soll nach dem Willen des Kunsthochschul-Rektors und Malers Markus Lüpertz an die alte Tradition der Akademie-Galerien angeknüpft werden. Die Werke kämen durch Schenkungen und Nachlässe der teils prominenten Professoren zusammen.

Sinnvoller wäre es nach Meinung der deutschen Galeristen, diese Mittel in die Ausbildung und Förderung junger Künstler und in den Ankauf von Kunst für Düsseldorfer Museen zu investieren. "Galeristen, die Künstler in ihrer Entwicklung in der Regel über Jahre begleiten und deren Werke mit eigenem Risiko ausstellen, sind mit Recht vor den Kopf geschlagen und empört über diese spezielle Spielart Düsseldorfer Kunstförderung", kritisierte der Vorsitzende des BVDG. Der Verband vertritt die beruflichen Interessen seiner rund 325 Mitglieder in wirtschaftlicher, rechtlicher, fachlicher und kulturpolitischer Hinsicht. (APA/dpa)