Die Betrugsanklage des Staatsanwalts gegen Lukas
Stuhlpfarrer, dessen Ex-Frau Astrid Hofer sowie seinem
Geschäftspartner Franz Bernthaler ist am Dienstag bei der
Zeugeneinvernahme völlig überraschend zusammengebrochen. Staatsanwalt
Ronald Schön hatte dem Trio Kreditbetrügereien in den Jahren 1997 bis
2002 vorgeworfen. Die angeblichen Betrugsfälle entpuppten sich bei
der Befragung von Vertretern der betroffenen Banken jedoch als
Umschuldungsmaßnahmen für bereits bestehende Außenstände bzw. als
normal besicherte Kredite.
Vorerbehungen noch nicht abgeschlossen
Staatsanwalt Schön zog daraufhin den Vorwurf des schweren Betrugs
gegen Stuhlpfarrer, Hofer und Bernthaler zurück. Gegen Stuhlpfarrer,
den Gründer des umstrittenen Vereins Euroteam, bleibt damit nur noch
der auf die Jahre 2001 und 2002 zurückgehende Vorwurf der
Veruntreuung eines geleasten BMW sowie des Vorenthaltens von
Sozialversicherungsbeiträgen. Außerdem aufrecht bleibt der Vorwurf
gegen Stuhlpfarrer und Hofer, einen behördlich gepfändeten Fernseher,
einen Videorekorder sowie einen CD-Player aus der gemeinsamen Wohnung
verbracht und so vor der Zwangsversteigerung "gerettet" zu haben.
Kein Thema war am Dienstag der Vorwurf wonach die
Euroteam-Verantwortlichen die EU und Österreich um 2,3 Mio. Euro
Fördergelder für eine vom damaligen Bundeskanzler Viktor Klima (S)
initiierte Lehrlingsoffensive betrogen haben sollen. Dazu sind die
Vorerhebungen noch nicht abgeschlossen, ein Sachverständigengutachten
ist noch ausständig. (APA)