Ein schwerer Wintersturm hat am Dienstag über
Griechenland getobt und Menschen verletzt, Schiffe auf Grund laufen
lassen, hohe Sachschäden verursacht und den Verkehr behindert. In
verschiedenen Landesteilen wurden mindestens 15 Fußgänger und
Autofahrer durch herabfallende Gegenstände verletzt. Zwei Frachter
kamen in der aufgewühlten See vor dem Hafen von Piräus und südlich
der Ost-Ägäisinsel Chios vom Kurs ab. Sie liefen auf Grund. Die
Besatzungen seien unverletzt, berichtete die Küstenwache.
Piräus: Teil der Mole zerstört
In Piräus zerstörten hohe Wellen einen Teil der Mole des großen
Yachthafens von Zea. "Die Wellen waren bis zehn Meter hoch. So etwas
habe ich noch nie gesehen", sagte ein Sprecher des
Katastrophenschutzes von Piräus im Fernsehen. Rund ein Drittel der
rund 150 Meter langen Schutzmole sei weggespült worden, hieß es.
Mindestens ein Dutzend Motor- und Segelboote wurden nach
Fernsehberichten gegeneinander geschleudert und demoliert. Zahlreiche
Inseln der Ägäis waren von der Außenwelt abgeschnitten, da keine
Fähre aus Piräus auslaufen konnte.
Flugverkehr behindert
Wind, der mit mehr als 100 Kilometern in der Stunde wütete,
behinderte auch den Flugverkehr in Athen und auf zahlreichen Inseln
der Ägäis. Mindestens 20 Flüge mussten abgesagt werden. Vielerorts
durchtrennten umgestürzte Bäume und durch die Luft fliegende
Werbeplakate Stromleitungen. Die Feuerwehr musste allein in Athen
mindestens 200 Mal ausrücken, um die Straßen frei zu räumen. Der
Strom fiel in einigen Stadtteilen Athens vorübergehend aus. Sogar
Radiosender waren zeitweise nicht zu empfangen, weil der Strom in den
Sendeanlagen ausfiel. Mit einem Nachlassen des Sturms rechnen die
Meteorologen erst für Mittwochabend, berichtete das griechische
Fernsehen. (APA/dpa)