Die Kurzstreckenfunktechnologie Bluetooth bei
Mobiltelefonen kann man auch zum "Anbandeln" nützen. Eine Firma in
Gmunden in Oberösterreich hat eine Software zur Kontaktaufnahme mit
anderen Personen entwickelt, die sie in einer Presseaussendung am
Montag vorstellte. Derzeit werden die Vertriebswege dafür gesucht.
Hemmnisse
Die Hemmschwelle beim Anreden von wildfremden Menschen verhindert
vielfach, dass in Lokalen "Suchende" zusammenfinden. Künftig soll ein
Blick auf das Handy genügen, um festzustellen, ob sich eine Person
mit ähnlichen Absichten in der Umgebung befindet, verspricht Peter
Harrer von der gleichnamigen Marketing- und Design-Firma in Gmunden
in Oberösterreich.
Die von ihm entwickelte Software sendet Name, Sternzeichen,
Handynummer oder Hobbys aus - je nachdem was und wie viel der
Absender von sich preisgeben will. Die Software ermöglicht es auch,
den Kontakt per Mobiltelefon nur mit jenen Empfängern zuzulassen, die
exakt die selben Interessensgebiete eingegeben haben.
Diskretion
So ist es dem Handybesitzer möglich, sich diskret als "Suchender"
zu deklarieren. Ein eventuell mitgeschicktes Foto erleichtert die
Kontaktaufnahme. Harrer nennt als erheblichen Vorteil der
Bluetooth-Funktion, die normalerweise nur zwischen Geräten -
beispielsweise Handy und Freisprecheinrichtung - verwendet wird, dass
keine Kosten anfallen. Bluetooth funktioniert in einem Umkreis von
bis zu 35 Metern.
Koordination
Die Software, die sich Harrer bereits patentieren ließ, besitzt
eine einfache Menüführung. Der Benützer muss lediglich verschiedene
Einträge auf den jeweiligen Datenblättern vornehmen. Derzeit wird an
weiteren Versionen gearbeitet, die nicht nur zum "Anbandeln" dienen
sollen, sondern zur Kontaktaufnahme für gemeinsame
Freizeitaktivitäten oder Fahrgemeinschaften. Auch eine Software für
Schüler, die neue Freunde suchen, ist geplant.
Jetzt prüft Harrer Vertriebswege für die Software. Möglich wäre
ein Download um rund fünf Euro von einer Homepage. Er will aber auch
Gespräche mit den Mobilfunk-Netzbetreibern sowie mit den
Handy-Herstellern führen. Immerhin würden heuer weltweit mehr als 90
Millionen Stück mit Bluetooth-Funktion erzeugt.
(APA)