Philadelphia - Im Übernahmekampf um den Telekommunikationskonzern MCI hat sich US-Branchenführer Verizon offenbar gegen den Rivalen Qwest durchgesetzt.

Verizon stehe kurz davor, den im vergangenen Jahr aus dem Konkurs gegangenen WorldCom-Konzern hervorgegangenen US-Anbieter MCI für 6,8 Mrd. Dollar zu übernehmen, hieß es am Montag aus mit der Situation vertrauten Kreisen.

Zustimmung der Vorstände wird erwartet

Das Angebot bestehe aus einer Barzahlung und Aktien. Es wurde erwartet, dass die Vorstände beider Unternehmen noch am Morgen der Übernahme zustimmen. Das Verizon-Angebot bedeutet einen leichten Aufschlag auf den MCI-Börsenwert von 6,6 Mrd. Dollar am Freitag. Mit der Übernahme kann Verizon seine Palette von Telefon- und Datendiensten für große Unternehmen ausbauen.

Mit seinem Angebot blieb Verizon, die umsatzstärkste US-Tekekommunikationsgesellschaft, unter dem des Konkurrenten QWest, der seine Offerte erst am Sonntag um eine Mrd. Dollar auf 7,3 Mrd. Dollar erhöht hatte.

Analysten hatten allerdings darauf verwiesen, dass das Angebot Verizons wahrscheinlich auch bei einem niedrigeren Kaufpreis für die MCI-Aktionäre attraktiver sein würde. "Verizon muss sein Angebot nicht aufstocken, um es aus unserer Sicht für die MCI-Aktionäre ansprechender zu machen", sagte Daniel Zito von Legg Mason.

Neben einem größeren und besser strukturierten Festnetzgeschäft könne Verizon zusätzlich mit seiner Mobilfunktochter Verizon Wireless punkten, der Nummer Zwei auf dem US-Markt. Zudem biete Verizon die besseren Wachstumsaussichten, eine ausgeglichenere Bilanz und die Aussicht auf eine höhere Dividendenzahlung, sagte Zito. (APA/Reuters)