Agnes Pockels wurde am 14. Februar 1862 geboren. Sie interessierte sich schon früh für Physik, das Studium war für Frauen damals aber noch verboten, und so lernte sie mit ihrem Bruder mit. Ihre ersten Beobachtungen machte sie vermutlich beim täglichen Abwaschen. "Habe das anomale Verhalten der Wasseroberfläche entdeckt", schrieb sie in ihr Tagebuch. So fand sie ihr Forschungsgebiet: die Oberflächenspannung.

1890 schrieb sie an den englischen Physiker Lord Rayleigh. Er erkannte den Wert ihrer Arbeiten und verhalf ihr zu einer Veröffentlichung in Nature. Damit legte Pockels die Grundlage für die quantitative Erforschung von Oberflächenfilmen. Nun wurde man auch in Deutschland auf sie aufmerksam. Spät erhielt sie die wissenschaftliche Anerkennung: 1932 verlieh ihr die Technische Hochschule Braunschweig die Würde eines "Doktor-Ingenieurs Ehren halber".

Agnes Pockels starb 1935, anerkannt und geehrt. Heute hingegen ist sie in keinem der biografischen Nachschlagewerke mehr zu finden. Lediglich in dem 1990 erschienenen ABC - Geschichte der Chemie wird sie erwähnt: "Pockels, Agnes Luise Wilhelmine, Hausfrau". (red/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 12.2./13.2. 2005)

Für das Weltjahr der Physik erarbeiteten heimische Schulen (im obigen Beispiel die HLW Türnitz) mit der Österreichischen Physikalischen Gesellschaft einen Physikkalender: Dort findet sich zu jedem Tag im Jahr ein für die Physik bedeutendes Ereignis. Das ALBUM öffnet für jede Woche ein ausgewähltes Kalenderfenster.