Sunshine-Airlines-Erfinder David Schalko (rechts) und Regisseur Oliver Kartak

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"Ist es nicht jemand so Origineller wie Lars von Trier, könnte es ziemlich fad werden." Stilistisch ein klein wenig flapsig urteilte die Kronen Zeitung über den Neustart von "Sunshine Airlines". Deren Erfinder David Schalko wurde der nervigen Zwillinge überdrüssig und tauschte die zwei gegen ein weitaus herkömmlicheres Sendungskonzept aus. In der Form gibt es hier zu Lande trotzdem kein vergleichbares Format.

Gleich, ob die "Krone" Recht behält: Der Besuch bei von Triers Produktionsfirma Zentropa war witzig, interessant und erhellend zugleich. Der schrullige Geschäftsführer leitete durch die Räume, kommentierte die Mao-Zitate an den Wänden: "Wir mussten sie mehrmals neu schreiben, weil wir so ungebildet sind." Die Produzentin erklärte die Firmenphilosophie: "Wir dürfen machen, was wir wollen." Der Regisseur selber erzählt von seinen Filmen, von Emily Watson und von Björk ("Wenn sie nicht zum Dreh kam, war ich fast glücklich"), verriet Hintergründe zu aktuellen Arbeiten.

Außerdem erfuhr der Zuseher, dass freitags in Zentropa gesungen wird: "Die Anwälte spielen die Instrumente." Zumindest mit von Trier machte die Fluglinie keine Bruchlandung. Die Wiederaufnahme des Flugbetriebs war kein Fehler, kommenden Destinationen darf man frohen Mutes entgegensehen. (prie/DER STANDARD; Printausgabe, 12./13.2.2005)