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Nicht zuviel davon, raten die Ärzte: Rucola weist einen hohen Nitratgehalt auf.

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Berlin - Rucola sollte nicht zu häufig auf dem Speiseplan stehen. Nach wie vor bereiten die hohen Nitratgehalte des Salats den Gesundheitsbehörden Sorgen. In neueren Studien wurde bei rund der Hälfte von knapp 350 Proben Nitratgehalte von mehr als 5.000 Milligramm pro Kilogramm Rucola gemessen, wie das Bundesinstitut für Risikobewertung in Berlin mitteilte. Abhängig von individuellen Ernährungsgewohnheiten könnten damit unter Umständen erhebliche Mengen der Stickstoffverbindungen aufgenommen werden.

Nitrat selbst ist nicht giftig. Es kommt im Boden vor, wird aber auch zusätzlich als Dünger auf die Felder ausgebracht, weil Pflanzen die Stickstoffverbindung zum Aufbau von Eiweiß benötigen. Außerdem darf Nitrat als Zusatzstoff in bestimmten Lebensmitteln wie Fleischwaren, Käse- und Fischprodukten verwendet werden. Problematisch sind hohe Nitratmengen vor allem deshalb, weil sie im Magen zu Nitrit umgewandelt werden und daraus so genannte Nitrosamine entstehen können, die als Krebs erregend gelten.

Grenzwerte

Daher solle so wenig wie möglich von diesen Substanzen aufgenommen werden, betonte das Bundesinstitut. Aktuell werde die durchschnittliche tägliche Nitrat-Aufnahme in Deutschland auf 80 bis 100 Milligramm geschätzt. 60 Prozent davon werden den Angaben zufolge über Gemüse und weitere 26 Prozent über das Trinkwasser aufgenommen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt, täglich nicht mehr als 3,7 Milligramm Nitrat je Kilogramm Körpergewicht zu sich zu nehmen. Aus einer gelegentlichen Überschreitung dieser Menge ergebe sich aber noch kein nennenswertes gesundheitliches Risiko.

"Bis zur vollständigen wissenschaftlichen Klärung der gesundheitlichen Relevanz einer erhöhten Nitrataufnahme sollten Verbraucher aus Vorsorgegründen jedoch darauf achten, dass sie mit ihren Mahlzeiten nicht übermäßig viele Lebensmittel konsumieren, von denen bekannt ist, dass sie sehr große Mengen Nitrat enthalten können", empfiehlt der Experte Eberhard Schmidt vom Bundesinstitut. Neben Rucola können auch andere Salate sowie Spinat, Grün- und Weißkohl, Rettich und Radieschen oder Rote Rüben hohe Nitratmengen enthalten. (APA/AP)