Wien – Die Diskussion um Kasernen-Schließungen im Zuge der Bundesheer-Reform hat nun die Bundeshauptstadt Wien erreicht. Der FPÖ-Gemeinderat Günther Barnet warnte am Donnerstag in einer Aussendung vor einer "Entmilitarisierung" Wiens. Für Barnet wäre es auch "unglaublich", wenn ein "so erfolgreicher Verband" wie das Jägerregiment Wien den "Streichorgien einiger völlig abgehobener Heeresplaner" zum Opfer fallen sollte.

Nach Angaben des Gemeinderats und Mitarbeiters des früheren Verteidigungsministers Herbert Scheibner werde überlegt, das Jägerregiment Wien und die Garde zusammenzufassen und außerhalb Wiens anzusiedeln. Durch eine Reduktion der Truppen in Wien wäre aber die Sicherheit der Bundeshauptstadt mit ihrem Regierungs- und Behördensitz, den internationalen Organisationen und als Austragungsort von Großveranstaltungen "massiv gefährdet". Nun sei es an Bürgermeister Michael Häupl, den Plänen von Verteidigungsminister Günther Platter (V) eine Absage zu erteilen, so wie dies bereits Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll (V) gemacht habe.

ÖVP-Gemeinderat Johannes Prochaska entgegnete, die Aussagen Barnets bewiesen einen "Überfluss an Phantasie", entsprächen aber nicht der Wahrheit. Das Bundesheer werde in allen Bundesländern stationiert bleiben, und in Wien sicher nicht nur durch das Ministerium. Prochaska: "Schließlich wäre es undenkbar, dass die Repräsentationseinheit der Republik, die Garde, für jeden Anlassfall eigens antransportiert werden müsste." (APA)