Wien - Derzeit seien für das Jahr 2005 gerade genug Geldzusagen da, um ein paar Monate weiterzumachen, schildert Hikmet Kayahan, Leiter der Beratungsstelle gegen Rassismus beim Verein Zara: Die Wiener MA 17 habe 45.000, der ÖGB und das Außenministerium hätten je 1500 Euro zugesagt - letztere zweckgebunden als Druckkostenbeitrag für den jährlichen Antirassismusreport.Wegen Unzuständigkeit keine Förderung

Darüber hinaus aber habe es bisher nur Ablehnungen gehagelt: "Innenministerium: keine Förderung. Justizministerium: keine Förderung. Industriellenvereinigung und der Wirtschaftskammer: wegen Unzuständigkeit keine Förderung", zählt Kayahan auf.

Juristische Beratung für Rassismusopfer

Damit sei der Verein, der in Österreich wie kein zweiter juristische Beratung für Rassismusopfer anbietet, in seinem Bestand gefährdet, ergänzt Terezija Stoisits, Integrationssprecherin der Grünen. Im Rahmen einer parlamentarischen Anfrage versucht sie, Licht ins Ablehnungsdunkel zu bringen. "Sehen Sie seit Inkrafttreten der EU-Antirassismusrichtlinie eine verstärkte Verpflichtung Ihres Ressorts, im Bereich Antirassismus vorzugehen?", will sie unter anderem vom Bundeskanzleramt, Bildung- und Sozialministerium wissen.

Für die Antwort haben die Ressorts noch einen Monat Zeit. Die Republik habe ihre Aufgaben bisher nicht erfüllt, beantwortet inzwischen Kurt Krickler von der Homosexuelleninitiative (Hosi) Wien diese Frage. Für die neuen Gleichbehandlungsgremien etwa sei noch kein Vorsitzender nominiert worden. Doch auch bemerkenswert wenig Benachteiligte hätten sich bisher gemeldet: bei der Hosi-Wien etwa nur ein einziges Lesbenpaar. (bri, DER STANDARD Printausgabe 10.2.2005)