Wien - Österreichische Autofahrer halten Raserei vielfach
für ein Kavaliersdelikt: Obwohl 37 Prozent aller tödlichen
Verkehrsunfälle auf überhöhte Geschwindigkeit zurückzuführen sind,
steigen 42 Prozent der Lenker trotz Tempolimits aufs Gaspedal. Das
hat eine am Mittwoch veröffentlichte Studie des Kuratoriums für
Verkehrssicherheit (KfV) ergeben.
Die Sicherheitskampagnen der
vergangenen Jahren haben nichts verändert - es werde weiter zu
schnell gefahren.
In der Theorie stoßen Tempolimits auf breite Akzeptanz: Mehr als
80 Prozent der Österreicher halten Geschwindigkeitsbeschränkungen in
Ortschaften für wichtig. 32 Prozent befürworten ein Tempo-30-Gebot in
Wohngebieten. Ob sie sich daran halten, steht auf einem anderen
Blatt. Drei von vier Lenkern missachten laut KfV Tempo 30. Im
Ortsgebiet sei in etwa jeder zweite Pkw zu schnell unterwegs.
Von
Jänner bis November 2004 ereigneten sich laut KfV 5.841 Unfälle
zwischen Autos und schwächeren Verkehrsteilnehmern im Ortsgebiet.
Beinahe ebenso viele Fußgänger und Radfahrer wurden dabei verletzt,
92 starben.
Typische Temposünde
Die "typischen Temposünder" seien männliche Vielfahrer mittleren
Alters, beruflich und finanziell gut situiert, mit langjähriger
Fahrpraxis, sowie junge Lenker im Alter von 18 bis 24 Jahren.
"Überhöhte Geschwindigkeit ist der Killer Nummer eins auf Österreichs
Straßen", sagte KfV-Direktor Othmar Thann.(APA)