Eine halbe Stunde später setzte sie drei Satelliten auf geostationäre Erdumlaufbahnen aus: Einen Fernmeldesatelliten für die Streitkräfte der USA und Spaniens, die in Deutschland gebaute Experimental- Plattform Sylda-5 und einen Mikrosatelliten.
Auch der zweite Start einer Ariane-5-ECA verlief nicht ohne Nervenkitzel: 59 Sekunden vor dem Zünden des Haupttriebwerks wurde der Countdown um 20.48 Uhr unterbrochen, weil Probleme mit Druckmessgeräten auftauchten. Als die Rakete mit 74 Minuten Verspätung schließlich abhob und acht Minuten später die erste Stufe abstieß, deren Versagen Ende 2002 zum Scheitern des Jungfernfluges der Großrakete geführt hatte, war die Erleichterung in Kourou groß.
"Es geht um unsere Zukunft", sagte ein Techniker. Die Trägerrakete sichert die Wettbewerbsfähigkeit der Europäer, denn sie kann zu gleichen Kosten 9,7 Tonnen in den Weltraum befördern wie die alte Ariane-5, die nur 6,1 Tonnen tragen kann. Mit der Konkurrenz der russischen Proton-Rakete hat aber der Preisdruck auf dem Markt für Weltraumtransporte stark zugenommen. "Wir brauchen den Zehn-Tonnen- Träger, um wettbewerbsfähig zu bleiben", sagte der Chef von EADS Space, Francois Auque.
Beim Jungfernflug im Dezember 2002 hatte eine unerwartet große Hitze- und Druckentwicklung zu Haarrissen in Kühlkanälen des Haupttriebwerks Vulcain-2 geführt und die Sprengung der Rakete nötig gemacht. Nach dem Fehlstart hatten die Europäer 556 Millionen Euro in die Verbesserung der Rakete investiert. Die Oberstufe wurde in Bremen entwickelt und gebaut.