Chicago - Frauen, die während der Schwangerschaft unter
Asthma, Allergien oder Schuppenflechte (Psoriasis) leiden, bringen
häufiger autistische Babys zur Welt als gesunde. US-Forscher
ermittelten in einer Studie mit 88.000 Kindern, dass sich das
Autismus-Risiko verdoppelt, wenn werdende Mütter eine oder mehrere
dieser Autoimmunkrankheiten haben. Besonders groß sei die Gefahr im
zweiten Drittel der Schwangerschaft, hieß es im Fachblatt "Archives
of Pediatrics & Adolescent Medicine" des amerikanischen
Ärzteverbandes AMA in Chicago.
Von den 88.000 Kindern, die von 1995 bis Mitte 1999 in
Nordkalifornien zur Welt kamen, wurden 420 später als autistisch
diagnostiziert. Ein Forscherteam in Oakland (Kalifornien) stellte die
Verbindung zur Behandlung ihrer Mütter gegen die Hautkrankheit
Psoriasis sowie gegen Asthma und Allergien her. Andere
Autoimmunkrankheiten hatten keinen Einfluss auf die Entstehung von
Autismus bei den Kindern, hieß es in dem Journal.
Forscher vermuten unter anderem Zusammenhang mit Erbanlagen
Obwohl die Ursache bisher unbekannt ist, vermuten die Forscher
einen Zusammenhang zwischen den Erbanlagern für die genannten
Autoimmunkrankheiten und für Autismus. Alternativ wäre möglich, dass
das mütterliche Immunsystem zur Abwehr der eigenen Krankheit vermehrt
entzündungshemmende Botenstoffe (Zytokine) produziert, die der
Entwicklung des fetalen Gehirns schaden. (APA/dpa)