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Die WHO gibt sich optimistisch: In rund zehn Jahren soll ein Impfstoff gegen den HI-Virus vorliegen.

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Genf - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will die weltweite Zusammenarbeit bei der Entwicklung von Impfungen gegen das HI-Virus verstärken. Impfungen werden erst in etwa zehn Jahren erhältlich sein.

Tests in allen Weltregionen

Beim aktuellen Stadium der Forschung sollten künftig Tests von Impfungen gegen das HI-Virus in allen Weltregionen durchgeführt werden, sagte Marie-Paule Kieny von der WHO-Initiative Impfforschung am Montag in Genf. Zu diesem Schluss seien 50 Experten von Regierungen, Wissenschaft, Industrie und NGOs gekommen. Diese hatten am 2. und 3. Februar in Montreux an einer Sitzung der WHO und des UNO-Aidsbekämpfungsprogramms (UNAIDS) über die Forschung zur Entwicklung einer HIV-Impfung teilgenommen.

"Das HI-Virus ist sehr veränderlich und auch unterschiedlich in den einzelnen Weltregionen", sagte Saladin Osmanov, Koordinator der WHO-UNAIDS-Initiative für eine Impfung gegen HIV. Die Impfungen müssten daher überall da getestet werden, wo sie später eingesetzt werden sollen.

2004 wurden Tests in Thailand begonnen. Resultate zu der Wirksamkeit seien nicht vor 2007 zu erwarten, sagte Kieny. WHO und UNAIDS begrüßten den Beginn von Tests in Indien, die am Montag angekündigt wurden.

Künftig sollen auch die afrikanischen Länder bei Tests integriert werden, wo 25 Millionen Menschen mit HIV leben, das sind 65 Prozent aller Infizierten. Bisher hatte sich Afrika vor allem auf die Kontrolle der Krankheit konzentriert. Nur wenige Länder hatten in ihren nationalen Aids-Programmen Mittel zur Erforschung und Entwicklung von Impfungen vorgesehen.

Patente sollen bei Zugänglichkeit keine Rolle spielen

Die Entwicklung jedes Impfstoffes kostet Osmanov zufolge mehrere hundert Millionen Dollar. Impfungen würden erst etwa in zehn Jahren erhältlich sein, sagte Kieny.

Patente hingegen werden laut Kieny kaum ein Hindernis für die Zugänglichkeit zu den Impfungen sein. Bei HIV/Aids handle es sich um eine Notsituation, sagte sie. Außerdem sei die Entwicklung der Vakzine im Gegensatz zu jener von Medikamenten stark durch öffentliche Gelder subventioniert. (APA/sda)