Das Liedchen "Strangers In The Night" war ziemlich erfolgreich: Bert Kaempfert und Herbert Rehbein, die Autoren des Evergreens, und Frank Sinatra, der Interpret, sie wurden etwas überrollt von den Songfolgen. Ob in Asien, Europa oder Südamerika - es gab kein Land, in dem ihr Lied nicht die Hitparaden anführte und einen Beatles-Song verdrängte.

In den sozialistischen Staaten schnitten die Fans das Lied heimlich mit, und sogar Arabiens Plattenhändler, die Sinatra nicht verkaufen durften, handelten ihn unterm Ladentisch. Ein brauchbarer Stoff: Metropol-Intendant Peter Hofbauer erzählt in Strangers In The Night gemeinsam mit Markus Gull von jenen glücklichen Zeiten, als die Sinatra-Mitarbeiter selbst zu Künstlern wurden.

In der coolen Regie von Andy Halwaxx und unter der musikalischen Leitung von Marcus Hagler singen und diskutieren Andy Lee Lang als Billy Brooks und Andreas Steppan als Bob Benton über frühere Zeiten. Nicht zu vergessen das Damenteam Susa Mayer, Caroline Frank, Claudia Rohnefeld, das den Preis des Ruhmes, die Intrigen, die Kämpfe personifiziert.

Musicals sollte den Darstellern schauspielerische, sängerische und tänzerische Qualitäten abverlangen. Gut, unsere Protagonisten lümmeln an der Bar, liegen besoffen am Tresen oder stecken sich Zigaretten in die Ohren. Auch die Stellungnahmen zu gesellschaftlichen Problemen, die Musicals zuweilen eigen ist, fehlen. Trotzdem besuchenswert. (henn/DER STANDARD, Printausgabe, 08.02.2005)