Regierung droht mit Härte - Annan kritisiert Machtübertragung an Präsidentensohn
Redaktion
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Lomé/New York - Nach der staatsstreichartigen
Machtübernahme des neuen togolesischen Präsidenten Faure Gnassingbé
hat die Opposition des westafrikanischen Landes zu einem zweitägigen
Streik aufgerufen. Unter dem Motto "Togo - ein totes Land" sollten
alle Bürger zwei Tage lang zu Hause bleiben, um "ihre Ablehnung des
Militärputsches auszudrücken", heißt es in einem am Montag in Lomé
veröffentlichten Aufruf. Die verfassungsmäßige Ordnung müsse
unverzüglich wiederhergestellt werden.
Die togolesische Regierung drohte den Oppositionellen mit Härte.
Die Sicherheitskräfte würden in den kommenden Tagen "ganz besonders
wachsam" sein, sagte Innenminister François Akila Esso Boko in einem
Telefonat mit der Nachrichtenagentur AFP. "Die Opposition handelt
unverantwortlich, wir glauben, dass dieser Aufruf den Anstand
verletzt."
Annan besorgt
UNO-Generalsekretär Kofi Annan zeigte sich unterdessen besorgt
über die Umstände des Machtwechsels nach dem Tod des langjährigen
Machthabers Gnassingbé Eyadéma. Die Übergabe der Staatsgeschäfte an
den Sohn des versorbenen Präsidenten sei "nicht mit vollem Respekt
für die Vorgaben der Verfassung" vonstatten gegangen, erklärte Annans
Sprecher in New York. Annan betone die Wichtigkeit der
verfassungsrechtlichen Ordnung.
Laut Verfassung hätte Parlamentspräsident Fambaré Natchaba
Ouattara die Amtsgeschäfte des verstorbenen Präsidenten übernehmen
müssen. Sodann hätte binnen 60 Tagen eine Präsidentschaftswahl
organisiert werden müssen. (APA/AFP)
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