Bekennerschreiben
Zu den Anschlägen bekannte sich via Internet die Gruppe um den jordanischen Terroristen Abu Musab al Zarqawi. In Mossul wurde am Montag darüber hinaus eine Polizeiwache mit Granaten angegriffen. Dabei wurden drei Zivilpersonen getötet, wie ein Polizeisprecher sagte.
Ultimatum
Unterdessen stellten die mutmaßlichen Entführer der italienischen Journalistin Giuliana Sgrena ein nach eigener Darstellung letztes Ultimatum. Im Internet wurde am Sonntagabend eine neue Erklärung verbreitet, in der die italienische Regierung erneut aufgerufen wurde, ihre Truppen bis Montagabend aus dem Irak abzuziehen. Die Forderung kam von der Organisation "Organisation des Dschihad im Zweitstromland", die sich schon zuvor zur Entführung von Sgrena bekannt hatte. Was anderenfalls mit der 56-jährigen Reporterin der Tageszeitung "Il Manifesto" passieren würde, wurde nicht mitgeteilt. Die Echtheit der Erklärung konnte zunächst nicht bestätigt werden. Italien hat rund 3.000 Soldaten im Irak stationiert.
Der arabische TV-Kanal Al Jazeera hat zudem am Montag für die "sofortige Freilassung" der italienischen Journalistin Giuliana Sgrena und ihrer französischen Kollegin Florence Aubenas gefordert. Ihre Entführung sei eine Verletzung des Informationsrechts, hieß es im Bericht. Der TV-Kanal erklärte sich bereit, alles Mögliche für die Freilassung der beiden Journalistinnen zu unternehmen.
Blutbad bei Bagdad?
Berichte über ein Blutbad südlich von Bagdad wurden in der Nacht auf Montag von amerikanischer Seite dementiert. Ein Polizeisprecher aus Muhawil sagte der Nachrichtenagentur AP, Aufständische hätten am späten Sonntagabend die örtliche Polizeistation überfallen und sich ein einstündiges Feuergefecht mit den Sicherheitskräften geliefert. Dabei seien insgesamt 36 Menschen getötet worden - 17 Polizisten, fünf Nationalgardisten und 14 Angreifer. Die US-Streitkräfte erklärten dagegen unter Berufung auf örtliche Behörden, der Angriff habe nicht stattgefunden. Wie es zu den widersprüchlichen Angaben kam, war zunächst unklar.
Entführung
Am Sonntag wurden im Bagdader Vorort Mansur außerdem vier Ägypter entführt, die für ein ägyptisches Telekommunikationsunternehmen arbeiteten. Das Außenministerium in Stockholm geht unterdessen Berichten über die Entführung eines Schweden irakischer Herkunft nach. Eine Außenamtssprecherin bestätigte am Montag, dass ein älterer Schwede, der seit einigen Jahren im Irak lebte, vermisst werde. Zeitungsberichten zufolge handelt es sich um Minas Ibrahim al-Yousifi, dem Vorsitzenden der Christlich-Demokratischen Partei im Irak. Sie nahm an der Parlamentswahl Ende Jänner nicht teil.