Mexiko-Stadt - Mexikos stark politisierter Kampf gegen den Drogenhandel hat mit der Verhaftung eines Mitglieds der Präsidentenkanzlei nun auch Staatschef Vicente Fox erreicht. Nach Darstellung des Generalstaatsanwaltes vom vergangenen Wochenende gab Nahum Acosta, ein Mitarbeiter von Fox, der die offiziellen Reisen des Präsidenten organisierte, Informationen über die Aktivitäten des Staatschefs an eine kriminelle Organisation weiter, die mit Mexikos Drogenhandel verbunden ist.

Es habe kein unmittelbar Sicherheitsrisiko für Fox gegeben, meinte der Generalstaatsanwalt, gleichwohl sei es Besorgnis erregend, dass eine verbrecherische Gruppe die Präsidentenkanzlei infiltrieren konnte. Fox hatte den in den vergangenen Wochen verstärkten Kampf gegen die Drogenbanden, die große Teile von Nordmexiko terrorisieren, zur "Mutter aller Schlachten" erklärt.

Guverneurswahlen im Bundesstaat Guerrero, dem Gebiet mit der höchsten Mohnproduktion im Land und ein zentraler Punkt für den Heroinhandel, waren am Wochenende von Gewalttaten begleitet. Insgesamt drei Polizisten und ein Jugendlicher wurden in Acapulco in verschiedenen Vorfällen von bewaffneten Männern erschossen. (Reuters/DER STANDARD, Printausgabe, 7.2.2005)