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London - Liebeskrankheit ist nach Ansicht britischer Psychologen ein Ernst zu nehmendes Leiden und nicht nur eine romantische Verirrung. In schweren Fällen könne die "Krankheit" sogar zum Tode führen, warnten die Autoren einer am Sonntag veröffentlichten Studie.

Jahrhundertelang seien die Depressionen, Besessenheiten und Manien, die mit romantischer Liebe einhergehen können, als echter Geisteszustand und nicht nur als Laune aufgefasst worden, schrieb der Psychologe Frank Tallis. Erst in den vergangenen 200 Jahren sei Liebeskrankheit als medizinische Diagnose unpopulär geworden. Heutzutage werde Liebe nur noch in Popsongs mit Verrücktheit in Verbindung gebracht.

Psychische Probleme

Tatsächlich hätten aber viele Menschen aus Liebeskrankheit psychische Probleme. "Viele Leute brauchen Hilfe, weil sie nicht mit der Intensität der Liebe umgehen können, vor Verliebtheit aus dem Gleichgewicht geraten oder weil ihre Liebe zurückgewiesen wird", schrieb Tallis in der im Fachblatt "The Psychologist" veröffentlichten Studie.

Zu den Symptomen gehörten beispielsweise manische Gemütszustände, Depressionen oder Zwangshandlungen wie das ständige Kontrollieren des E-mail-Kontos. Schwere Fälle von Liebeswahn könnten gar zum Selbstmord führen. "Vielleicht ist es an der Zeit, dass wir das Thema ernster nehmen und uns ein Beispiel an den Ärzten der Antike nehmen, die Liebeskrankheit wie jedes andere Leiden diagnostizierten und behandelten", forderte Tallis. (APA)