Verfassungsänderung
In der Sondersitzung stimmte das 81-köpfige Parlament außerdem für eine Verfassungsänderung, die es Gnassingbe erlaubt, die noch bis 2008 laufende Amtszeit seines Vaters ohne Neuwahl zu vollenden. Zuvor hatten die EU und die Afrikanische Union Togo aufgerufen, sich nach den Vorgaben der Verfassung zu richten und die Berufung Gnassingbes zum Präsidenten als Staatsstreich verurteilt.
Der bisherige Parlamentspräsident Fanbare Ouattara Natchaba hatte sich zum Zeitpunkt von Eyademas Tod, den die Militärführung am Samstagabend bekanntgab, in Europa aufgehalten. Togos Heeresstabschef General Zakari Nandja hatte die verfassungswidrige Nachfolgerung damit begründet, dass kein Machtvakuum entstehen dürfe. Zugleich wurden die Außengrenzen des Landes abgeriegelt, Natchaba konnte nicht in seine Heimat zurückkehren. Er traf am Samstagabend im Nachbarstaat Benin ein.
Gipfelkonferenz
Eyadema, der mit einem Putsch an die Macht gelangt war, war nach 38-jähriger Alleinherrschaft Afrikas dienstältester Staatschef. Der 69-Jährige erlag offiziellen Angaben zufolge den Folgen eines Herzinfarkts. Die Militärführung hatte dem neuen Präsidenten Gnassingbe noch am Samstagabend den Treueschwur geleistet, die Zeremonie wurde vom staatlichen Fernsehen übertragen. Der 39-Jährige war bisher Minister für Bergbau und Fernmeldewesen.
Ein Sprecher der Afrikanischen Union erklärte am Sonntagmittag, die neue Regierung könne "nicht anerkannt werden, weil sie durch einen Staatsstreich entstanden ist". Er kündigte die Einberufung einer westafrikanischen Gipfelkonferenz an.
Aufruf zu Sanktionen