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Die Telekom Austria (TA) überlegt ein Delisting an der New Yorker Börse (NYSE), berichtet das Magazin "die wirtschaft" des Österreichischen Wirtschaftsverlags in seiner am 9. Februar erscheinenden Ausgabe. "Nicht nur wir fragen uns, ob der Börseplatz New York wirklich etwas bringt", zitiert das Blatt TA-Chef Heinz Sundt.

Begrenzter Wert

Der praktische Wert dieses Listings sei begrenzt, das hätten die vergangenen Jahre gezeigt, so Sundt weiter. Beim Börsegang im Jahr 2000 sei das anders gewesen, "da konnte niemand an diesem Börseplatz vorbei. Heute finden wir dort höchst diskussionswürdige Bedingungen vor, die wir erfüllen müssen, was mit großem administrativen Aufwand und Kosten verbunden ist."

"Ein Rückzug von einer Börse ist zwar stets auch ein psychologisches Problem"

Ein Rückzieher stehe nicht nur bei der TA in Diskussion, sondern auch bei europäischen Mitbewerbern. "Ein Rückzug von einer Börse ist zwar stets auch ein psychologisches Problem, aber das Delisting könnte eine Antwort sein. Allerdings nicht für uns allein", so Sundt. Sollte jedoch ein breiter Konsens unter den europäischen Telekommunikations-Unternehmen vorhanden sein, werde die TA sicher mitziehen.

Mit geplanten Anleihe im Volumen von bis zu einer Mrd. Euro wolle die TA die Übernahme der bulgarischen Mobiltel teilfinanzieren, außerdem werde eine Refinanzierung der Kreditstrukturen angedacht, so der TA-Chef weiter. Mit der Anleihe wolle man "die aktuelle, für uns günstige Zinssituation ausnützen".

Im Sinne

Bei einer Vollprivatisierung der TA wünscht sich Sundt "im Sinne des Unternehmens Investoren, die möglichst österreichbasierend und langfristig orientiert sind". "Uns nützen nur Eigentümer, die gemeinsam mit uns an einer Wertsteigerung des Unternehmens interessiert sind", so der TA-Vorstandsvorsitzende.

"Hohelied" auf die Liberalisierung des Telekommarktes

Das "Hohelied" auf die Liberalisierung des Telekommarktes sieht Sundt "teilweise berechtigt". Die Preise seien nach unten gegangen, die Ertragskraft der TA als größtes Unternehmen sei gestiegen, durch den Wettbewerb sei ein breiteres Spektrum an Services vorhanden. Allerdings drohe Österreich im Bereich des IKT-Umfelds, im Vergleich zu anderen Ländern "den Anschluss zu verlieren". Österreich habe beim Technologiegrad und der Nutzung der Technologie verloren. (APA9