Zu der Entführung der italienischen Journalistin Giuliana Sgrena im Irak hat sich eine weitere islamistische Gruppe bekannt. In einer im Internet veröffentlichten und auf Samstag datierten Erklärung der "Organisation des Jihad im Zweistromland" drohte die Gruppe damit, ihre Geisel zu töten, sollte die italienische Regierung ihre Truppen nicht bis Montag aus dem Irak abziehen. Die Echtheit der Erklärung konnte zunächst nicht überprüft werden.

Bereits am Freitag hatte sich eine Extremistengruppe mit ähnlichem Namen - "Organisation des islamischen Jihad" - zur Entführung der 56-jährigen Italienerin bekannt, aber nicht mit der Tötung der Geisel gedroht. Die Gruppe hatte ebenfalls den Abzug der italienischen Truppen aus dem Irak gefordert.

Die Gruppen veröffentlichten ihre Erklärungen jeweils auf Seiten, die in der Vergangenheit nicht von den größeren Extremistengruppen im Irak benutzt worden waren. "Wir in der Jihad Organisation (...) kündigen an, dass wir bei der italienischen Gefangenen Giuliana Sgrena Gottes Gesetz (Töten) nach 48 Stunden anwenden werden, wenn die italienische Regierung, angeführt von dem Kriminellen Berlusconi, nicht den Rückzug aus dem Irak ankündigt", hieß es in der Erklärung.

Sgrena ist Korrespondentin der italienischen Zeitung "Il Manifesto" und berichtet auch für die deutsche Wochenzeitung "Die Zeit" aus dem Irak. Die Reporterin wurde am Freitag in Bagdad entführt. Im vergangenen Jahr sind im Irak mehr als 120 Ausländer verschleppt worden. Etwa ein Drittel von ihnen wurde von den jeweiligen Entführern getötet. (APA/Reuters)