Helsingborg - Aus einer Chemiefabrik im schwedischen Helsingborg sind am Freitag mehr als 10.000 Tonnen hochgiftiger Schwefelsäure entwichen - dank einer günstigen Windrichtung kam die Bevölkerung jedoch glimpflich davon. Wie die Behörden mitteilten, mussten sechs Arbeiter des Chemiekonzerns Kemira ins Krankenhaus gebracht werden. Die zunächst befürchtete Gefährdung der gesamten südschwedischen Stadt am Öresund mit 120.000 Einwohnern blieb aus, weil die Gaswolke längs der Küste oder auf das Meer weggeweht wurde.

Als Ursache für das Unglück gab die Unternehmensleitung eine gesprungene Kühlwasserleitung an. Die Behörden hatten unmittelbar nach Bekanntwerden des Lecks alle Bürger der Stadt über Rundfunk und Fernsehen aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben. Trotz der eine Stunde später verbreiteten Entwarnung blieben die Schulen in Helsingborg am Freitag geschlossen.

Ein Sprecher der staatlichen Chemie-Aufsicht sagte im Rundfunk, Verätzungen durch das freigewordene Gas hätten unter ungünstigen Bedingungen für Menschen tödlich sein können. Die Folgen für Pflanzen und Tiere in den von der Gaswolke betroffenen Gebieten seien noch nicht abzusehen. (APA)