Terahertz-Wellen galten lange als technologische Lücke zwischen dem sichtbaren Licht und den Radiowellen. In den vergangenen Jahren versuchen Wissenschafter sich von beiden Seiten dem Bereich anzunähern. Einerseits werden die Radiowellen erzeugenden Oszillatoren soweit modifiziert, dass sie im Terahertz-Bereich senden, auf der anderen Seite produzieren Laser die begehrten Wellen. In Wien arbeiten die Wissenschafter vor allem an der Laser-Methode zur Erzeugung der Terahertz-Wellen. Bis heute sind Terahertz-Quellen aber relativ sperrige Anlagen - so genannte Tisch-Geräte -, die sechsstellige Euro-Summen kosten.
Einsatz
Dabei erwartet die Strahlen angesichts der Eigenschaften ein großer Markt. "Der Spektralbereich ist nicht zuletzt deshalb so interessant, weil er im Bereich von Vibrations- und Rotationsresonanzen liegt und deshalb für die chemische Analytik viel leisten kann", sagte Karl Unterrainer, Leiter des Projekts "Teranova" zum Thema Terahertz-Strahlen, im Gespräch. So gelingt es etwa, bis zu 100 verschiedene Stoffe in einem Gemisch aufzuspüren und sogar die Menge jeder einzelnen Substanz zu bestimmen.
Terahertz-Wellen dringen wie Röntgenstrahlen nicht nur durch Kunststoffe und Textilien, sondern auch durch den menschlichen Körper; und das ohne schädliche Wirkungen hervorzurufen. In Zusammenwirken mit dem chemischen Spürsinn werden die Stahlen daher etwa auf Flugplätzen zur Überwachung der Passagiere eingesetzt. Die Geräte finden ihren Weg durch jeden Mantel und jede Tasche und spüren auch kleinste Mengen an Sprengstoffen auf.
Gen-Analyse und Raumfahrt
Aber auch in der Gen-Analyse zeigen sich die Wunderstrahlen von ihrer besten Seite. So vermögen sie bestimmte Mutationen aufzuspüren, ohne dass dazu so genannte Marker-Gene eingesetzt werden müssen, die etwa ein luminiszierendes Signal bei Vorliegen eines bestimmten Ergebnisses abgeben.