Ende September vergangenen Jahres hatte die Wörtherseefestspiele GmbH laut einem Zwischenbericht noch ein Minus von 2,1 Millionen Euro aufgewiesen. Die Abschlussbilanz ist nun positiv, weil einerseits die auf fünf Jahre ausgelegte Bundessubvention von 1,6 Mio. Euro zur Gänze für die Spielsaison 2004 verbraucht wurde, zum Anderen hat das Land aus dem Nachtragsbudget 340.000 Euro zugeschlossen. Dazu komme, dass in der ursprünglichen Summe von 2,1 Mio. Euro Defizit auch Verlustvorträge aus vergangenen Jahren enthalten gewesen seien, wie der ehemalige Geschäftsführer Bernhard Sapetschnig erklärte.
Haider sieht "Grundlage für eine positive Entwicklung"
Für Haider ist die jetzt vorliegende Bilanz "die Grundlage für eine positive Entwicklung der Seebühne in den kommenden Jahren". Die Bühne werde auch in der Saison 2005 bespielt, obwohl SPÖ und ÖVP eine "Auszeit" fordern. Einzelheiten dazu sollen in der kommenden Woche bekannt gegeben werden. Es gebe keinerlei Gefahr einer Insolvenz der Seebühne.
Dem Ex-Geschäftsführer Sapetschnig bescheinigte Pfeifenberger, die kaufmännische Sorgfaltspflicht erfüllt zu haben. Gleiches betonte Wirtschaftsprüfer Dietrich Birnbacher. Die Verwendung der gesamten Bundessubvention für 2004 sei widmungsgemäß erfolgt, eine Rückzahlung wäre nur bei einer Liquidierung der Gesellschaft fällig geworden.
Eindeutige Reaktionen
Der Kärntner SPÖ-Chef LHStv. Peter Ambrozy bezeichnete die Bilanz als "finanzielles und politisches Pulverfass", die Abrechnung sei mehr als fragwürdig. Ambrozy sprach von "Bilanztricks und Schönrederei", mit denen versucht würde, die Situation zu übertünchen. Er wies auch auf den Landtagsbeschluss vom Donnerstag hin: "Wäre bei der Seebühne alles mit rechten Dingen zugegangen, hätte die FPÖ wohl kaum einen Untersuchungsausschuss dazu beantragt."
Rolf Holub, Landessprecher der Grünen, die den U-Ausschuss initiiert hatten, kritisierte, es sei einfach, positiv zu bilanzieren, wenn man schamlos mit Steuergeldern Verluste abdecke. Seine sarkastische Schlussfolgerung: "Man nehme eine schlechte Produktion, einen überbezahlten Intendanten und suche sich dazu einen beliebigen Betrag an Steuergeld aus, als Ergebnis erhält man dann in jedem Fall einen stolzen Überschuss."